Strukturelle Probleme der Grundstücksentwässerung
In der Vergangenheit wurden Grundstücksentwässerungen häufig in einer Art und Weise angelegt, aus der sich heute erhebliche praktische Probleme für ihre Wartung und Instandhaltung ergeben:
Vielfache, oft eigentlich überflüssige Bögen in den Leitungen erschweren den Zugang mit Reinigungs-, Inspektions- und Sanierungsgerät. Das gleiche gilt für Verzweigungen unter dem Grundstück; bis vor kurzem konnte keinerlei Wartungsgerät seitlich in solche Abzweige abbiegen, mittlerweile sind einzelne Inspektion- und Prüfgeräte dazu in der Lage.
Zugangsprobleme stellen sich in verschärfter Form dort, wo ein Zugang von oben her nicht oder nur mit erheblichem Aufwand geschaffen werden kann: unter der Bodenplatte des Gebäudes.
Im Gebäude vorhandene Revisionsöffnungen sind im Zuge der Kellernutzung häufig verschlossen und überbaut, z.B. mit Wandfliesen, Holzvertäfelungen, Kachel- oder Laminatfußböden.
Ein erheblicher Teil der Schwierigkeiten und der Kosten bei der Inspektion und Instandhaltung von Grundleitungen ergibt sich aus solchen strukturellen Problemen!
Aus gutem Grunde ist neuerdings die Verlegung von Grundleitungen bei unterkellerten Gebäuden keine anerkannte Regel der Technik mehr – die Leitungen sollen gemäß DIN 1986-100 künftig unter der Kellerdecke geführt werden. Bei Gebäuden ohne Keller sind die Grundleitungen auf kürzestem Wege geradlinig unter dem Gebäude heraus zu führen. Die nachstehende Skizze enthält insofern also nicht eine nach DIN 1986-100 normkonforme Grundstücksentwässerung, sondern stellt den heute leider nach wie vor typischen Ist-Zustand mit Grundleitungen unter der Kellersohle dar.